Presse

Denk.mal Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity: Ermittlungen wegen rechtsextrem motiviertem Vandalismus

02.06.2025
HafenCity Hamburg GmbH und Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte verurteilen verfassungswidrige Schmierereien
Hamburg, 02.06.2025 - Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity ist am Wochenende von unbekannten Täterinnen oder Tätern mit Schriftzeichen und teilweise verfassungswidrigen rechtsextremen Symbolen beschmutzt worden. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts (LKA 7) hat die Ermittlungen bereits aufgenommen. Die HafenCity Hamburg GmbH, die das denk.mal Hannoverscher Bahnhof unterhält, hat in Absprache mit den Ermittlungsbehörden sowie der Stiftung Hamburger Gedenkstätte und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen umgehend die Entfernung veranlasst.

Der Gedenkort im Quartier Am Lohsepark markiert den zentralen Hamburger Ausgangspunkt für die Deportationen von Juden, Sinti und Roma in die nationalsozialistischen Lager von 1940 bis 1945. Von dem heute verschwundenen Bahnhof wurden in 20 Transporten mehr als 8.000 Juden, Sinti und Roma aus Hamburg und Norddeutschland in das Zwangsarbeitslager Belzec, die Ghettos Litzmannstadt/Lodz, Minsk, Riga und Theresienstadt und in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Nur wenige von ihnen überlebten. Seit 2017 erinnern 20 Namenstafeln am historischen Bahnsteig 2 an die Namen und Schicksale. Ein Info-Pavillon am benachbarten Lohseplatz zeigt eine Überblicksausstellung. In unmittelbarer Nachbarschaft entwickelt die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen zudem das Dokumentationszentrum denk.mal Hannoverscher Bahnhof.

Die HafenCity Hamburg GmbH und die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte verurteilen den rechtsextrem motivierten Vandalismus scharf.
 
Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Wir verurteilen diese Schändung des Gedenkortes auf das Schärfste. Es sind nicht einmal 3 Wochen vergangen, seit wir am 16. Mai – dem 85. Jahrestag einer gewaltsamen Verhaftungsaktion von Roma und Sinti - gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verfolgtenverbände den Gedenkort Fruchtschuppen C am Magdeburger Hafen als Teil des denk.mal Hannoverscher Bahnhof eingeweiht haben. Unser Mitgefühl gilt daher allen Betroffenen – man mag sich gar nicht ausmalen, welche schrecklichen Empfindungen und Sorgen diese Schändung dort auslöst.  Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof erfuhr damit erstmals seit seiner Eröffnung 2017 einen solchen Akt. Dies zeigt uns, dass wir deutlich zu den Regeln des gesellschaftlichen Umgangs stehen und unnachgiebig auf der Einhaltung der vom Rechtstaat aufgezeigten Grenzen bestehen müssen.“

Die Polizei Hamburg bittet Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu der Tat machen oder Hinweise zu den noch unbekannten Täterinnen oder Tätern geben können, sich unter 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden. 

 Rückfragen der Medien HafenCity Hamburg GmbH
 Henrike Thomsen, Pressesprecherin
 Telefon: 040 37 472 614
 E-Mail: thomsen@hafencity.com